Fitness Motivation – Teil 2

von | 15.07.2019

Die Selbstbestimmungstheorie nach Deci & Ryan geht davon aus, dass es in erster Linie zwei Arten von Motivation gibt, die einen Menschen dazu bewegen, eine bestimmte Tätigkeit auszuüben. Mehr zur extrinsischen und intrinsischen Motivation habt ihr in den vorangegangenen Blogartikeln erfahren. Heute folgt der letzte Teil der Serie „Motivation“ im Fitness-Training.

SDT: Organismische Integrationstheorie (OIT)

Der Weg von der Amotivation über die extrinsische Motivation bis hin zur intrinsischen Motivation ist geht über mehrere Stufen und braucht vor allem Zeit und Geduld. Auf der Stufe der Amotivation ist es wichtig dir vor Augen zu führen, worin der Wert und Nutzen in der Tätigkeit liegt. Verinnerliche, WARUM du trainierst. Erst wenn dieser Nutzen ernsthaft erkannt wurde, macht es Sinn, sich um die Vermittlung des nötigen Wissens Gedanken zu machen.

Da du dann natürlich noch lange nicht unbedingt intrinsisch motiviert bist, geht es schließend darum, bestmöglich extrinsische Motivatoren zu erzeugen um die intrinsische Motivation aufrecht zu erhalten. In unserem Beispiel der Fitness Motivation könnte es wie folgt ablaufen:

1. Externale Verhaltensregulation

Fitness ist kein eigenes Ziel, sondern wird ausgeübt, um es anderen Recht zu machen. Beispielsweise ein Arzt der dir aufträgt mehr Sport zu machen um dich nicht in Lebensgefahr zu bringen oder ein Arbeitgeber, der einen bestimmten Fitnesslevel voraussetzt um dir ein Jobangebot zu machen. Aber auch…

2. Introjezierte Verhaltensregulation

Bewegung ist ein funktionales Ziel. Es wird ausgeführt um Anerkennung und Lob zu erhalten oder in Gegenteil Schuld zu vermeiden. Diese Verhaltensregulation ist besonders gut geeignet um Kinder zu motivieren, frei nach dem Motto „Guck mal was ich kann“ machen Kinder automatisch gerne Dinge, für die sie bei ihren Eltern Anerkennung ernten.

3. Identifizierte Verhaltensregulation

Diese Ebene nähert sich schon stark der intrinsischen Motivation an. Die Bewegung, Sport und Fitness wird hier nicht mehr nur ausgeübt, weil man sich davon ein bestimmtes Ergebnis verspricht, sondern weil man es als persönlich wichtig ansieht.

4. Integrierte Verhaltensregulation

Auf dieser Ebene ist die intrinsische Motivation voll erreicht. Bewegung wird nicht mehr nur ausgeführt, weil man es als wichtig empfindet, sondern vor allem, weil sie zum eigenen Selbstkonzept gehört. Wer sich als Athlet sieht, kann nicht anders als regelmäßig aktiv zu werden. Sei es im Sportverein, im Fitnessstudio oder zwischendurch in den eigenen vier Wänden.

Was beeinflusst unsere Fitness Motivation?

Die aufgeführten Beispiele zeigen dir zumindest theoretisch, was du tun musst um dich und deine Mitmenschen besser zu motivieren. Vielleicht hast du dich in einigen der Beispiele auch selbst wiedergefunden und kannst dich nun etwas besser einschätzen. Vielleicht ist dir auch schon die eine oder andere Idee gekommen, wie du es schaffst die nächste Motivationsstufe zu erreichen. Wenn nicht, ist das auch nicht schlimm. Lies‘ einfach weiter und wir versuchen dir im Folgenden noch auf die Sprünge zu helfen…

Manche Menschen lassen sich von Misserfolgen extrem demotivieren. Andere wiederum ziehen genau daraus ihre Motivation noch mehr zu trainieren und dafür zu tun, um es beim nächsten Mal besser zu machen und endlich den gewünschten Erfolg zu erreichen.

Das Mindset aus Misserfolgen zu lernen und daraus die volle Motivation zu ziehen, dürfte auf so gut wie alle professionelle/-n und erfolgreiche/-n Athleten/Athletinnen zutreffen.

“Ich habe in meiner Karriere mehr als 9000 Würfe verfehlt. Ich habe beinahe 300 Spiele verloren. 26 mal wurde mir der Buzzerbeater anvertraut und ich habe nicht getroffen. Ich bin immer und immer wieder in meinem Leben gescheitert. Und das ist der Grund, warum ich gewinne.”

– Michael Jordan –

Wer sich von einem Misserfolg niederschlagen lässt und es nie wieder versucht, wird sein Leben lang ein Verlierer bleiben. Wer es jedoch immer wieder und wieder versucht, wer bereit ist Kritik anzunehmen, sich weiter zu entwickeln und dazu zu lernen, wird am Ende als Gewinner dastehen und all die Verlierer hinter sich lassen.

Für viele Menschen ist es die größte Motivation mit anderen Menschen in einen Wettkampf zu treten. Für diese Personen sind in der Regel Wettkampfsportarten besser geeignet als bloßes Fitnesstraining. Doch auch hier gibt es Möglichkeiten sich die richtige Fitness Motivation anzueignen. Tritt in den Wettkampf mit dir selbst, versuche immer wieder über dich hinaus zu wachsen und deine Körperform weiter zu verbessern und zu optimieren. Statt dem normalen Fitnesstraining im Studio kann für diese Menschen beispielsweise auch Crossfit eine interessante Alternative sein, da man hier bei jeder Trainingseinheit in einem vergleichenden Wettkampf antritt. Selbstverständlich spielt auch der Trainer eine wichtige Rolle für die richtige Motivation. Er muss dich immer wieder im richtigen Maße fordern und es schaffen, dass du immer wieder eine Verbesserung wahrnimmst.

Des Weiteren spielen auch psychologische Faktoren eine wichtige Rolle bei der Motivation. So kann der Wunsch nach Selbstbestimmung bereits genug sein, um dir genügend Motivation für eine bestimmte Tätigkeit zu geben. Genauso gut kann es aber auch der Wunsch nach besonderer Kompetenz auf einem bestimmten Gebiet sein, der dich besonders antreibt und dazu führt, dass du dich immer weiterentwickeln wirst. Der dritte psychologische Faktor für Motivation ist dann noch der Wunsch nach Verbundenheit mit Gleichgesinnten.

Fitness Motivation & Selbstdisziplin

Viele Sportlerinnen und Sportler sind zu Beginn extrem motiviert oder glauben zumindest, dass sie es sind. Dann kommt das erste Problem auf dem Weg zu ihrem Ziel und sie lassen sich davon gleich wieder aus der Bahn werfen. Hier spielt Selbstdisziplin die wichtigste Rolle. Neben einem extrem hohen Maß an Motivation brauchst du nun einmal auch sehr viel Disziplin, um jedes deiner Ziele zu erreichen.

In der Wissenschaft spricht man bei dieser Thematik auch von der sogenannten Volition.

Volition Definition:

„… jene Prozesse der Selbstregulation bzw. Selbstkontrolle, die es dem Menschen ermöglichen, auch dann ihre Absicht in die Tat umzusetzen, wenn äußere oder innere Hindernisse auftreten.“ (Fuchs, Göhner & Seelig, 2007)

Um deine Fitness Motivation über einen möglichst langen Zeitraum aufrecht zu erhalten, gibt es verschiedene Möglichkeiten, die du schon vor ab geregelt haben solltest, um dich auch in schwierigen Situationen nicht von deinem Pfad abbringen zu lassen.

Fazit

Eine gute Hilfe für mehr Fitness Motivation kann dir unsere kleine Checkliste sein:

  • Frage dich zu aller erst: Warum willst du dein Ziel erreichen?                                                                                                          
  • Setze dir ganz klare Ziele – weiche nicht aus!
  • Gebe dir die nötige Zeit, dein Ziel in kleinen Etappen zu erreichen
  • Finde deine Stärken und akzeptiere deine Schwächen
  • Stelle dir zwischendurch immer wieder vor, wie es sich anfühlt, wenn du dein Ziel erreicht hast
  • Räume vorhersehbare Hindernisse bereits vorher aus dem Weg!
  • Visualisiere deine Ziele, schreibe den Weg ganz genau auf und streiche jedes Mal durch, wenn du Zwischenziele erreicht hast.
  • Nimm dich selbst ernst und beim Wort und genieße jedes erreichte Ziel!
  • Belohne dich für das Erreichen eines Ziels!
  • Verliere nie den Spaß an der Sache!

Wir begleiten, unterstützen und motivieren dich jederzeit gerne auf deinem Weg zu einem besseren, fitteren und selbstbewussteren Ich!

Viel Spaß und Freude beim Erreichen deiner Ziele!

Dein ARAMIS Fitness-Team